Bedürfnisorientiert leben
Inmitten der vielen Anforderungen, die permanent an uns gestellt werden, haben viele Menschen verlernt, den eigenen Bedürfnissen Gehör zu schenken und lebendig am Leben teilzunehmen.
Der Begriff „bedürfnisorientierte Erziehung“ ist derzeit in vieler Munde. Die Bedürfnisse und Gefühle seiner Kinder wahr und ernst zu nehmen, trägt zu einem gesunden Selbstwertgefühl und der Entwicklung emotionaler Kompetenzen des Kindes bei. Hier stellt sich die Frage, wie es mit den Bedürfnissen erwachsener Menschen aussieht.
- Müssen diese permanent unterdrückt werden, um im „Funktionier-Modus“ sein zu können?
- Ist es zielführend, allen Erwartungen im Außen gerecht zu werden und dabei auf sich selbst zu vergessen?
Selbstverständlich ist es für das Zusammenleben wichtig, sich auch „anpassen“ zu können, die eigenen Bedürfnisse auch mal zurückzustellen und auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen. Problematisch ist es allerdings, wenn dies zu einem Dauerzustand wird. Es geht darum, eine Balance zu finden und sich immer wieder die Frage zu stellen, in welchen Momenten tiefe Freude und Dankbarkeit empfunden werden. Welche Ereignisse das Leben lebenswert machen. Sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen, aus dem „Tun“ ins „Sein“ zu kommen und mit dem eigenen Innenleben in Kontakt zu treten.
- Welche Gefühle sind spürbar?
- Welche Bedürfnisse zeigen sich?
Achtsam und liebevoll mit sich selbst umzugehen und die eigenen Bedürfnisse gleichwertig mit den Bedürfnissen der Mitmenschen zu sehen, führt zu mehr Wohlbefinden und Lebensfreude. Wieder Zugang zu sich selbst zu finden, zu seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen kann erlernt werden. Hier ist professionelle Unterstützung und Begleitung oft sehr hilfreich.
Hannah Baier
Familienberaterin und Sozialarbeiterin
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Ehe-, Familien- und Lebensberatung Freistadt